
Aufgrund der zum Teil heftigen Gewitter sind Polizei und Feuerwehr zu rund 200 Einsätzen ausgerückt. Nach Angaben der Polizeipräsidien waren die Kräfte dabei vor allem wegen umgeknickter Bäume und vollgelaufener Keller im Einsatz. Betroffen waren demnach das nördliche Oberbayern,Niederbayern,die Oberpfalz und Schwaben.
Eine Passagiermaschine geriet zudem in schwere Turbulenzen und wurde zu einer ungeplanten Landung am Flughafen Memmingen gezwungen. Wegen neun verletzter Menschen an Bord musste die Maschine am späten Mittwochabend eine Sicherheitslandung im Allgäu einlegen.
Mehrere Verletzte in Passagiermaschine
Der Polizei zufolge Polizei handelte es sich bei der unplanmäßig gelandeten Maschine um einen Ryanair-Flieger mit 179 Passagieren und 6 Crew-Mitgliedern,der von Berlin nach Mailand unterwegs war. Er geriet während des Flugs in derart heftige Turbulenzen,dass acht Passagiere und ein Besatzungsmitglied verletzt wurden. Drei von ihnen mussten zur Behandlung ins Krankenhaus:ein zweijähriges Kind trug Prellungen davon,eine Frau eine Kopfplatzwunde,eine andere Passagierin klagte über Rückenschmerzen.

Da das Luftamt Südbayern einen Weiterflug nicht genehmigt habe,organisiere die Fluggesellschaft Busse für die Weiterreise,teilte die Polizei mit. Die Airline war für Anfragen zunächst nicht erreichbar.
Radfahrer verletzt sich an umgestürztem Baum
Auch andernorts hatte das Unwetter Folgen:In Manching (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) stieß ein Fahrradfahrer laut Verkehrspolizei am Mittwochabend gegen einen über der Straße hängenden Baum,der zuvor durch das Unwetter umgeknickt war. Der 61-Jährige stürzte demnach vom Rad und verletzte sich mittelschwer. Auf der Autobahn 8 in Richtung München wurde ein Mensch laut Polizeipräsidium Oberbayern Nord bei einem Unfall in Folge von Aquaplaning leicht verletzt.
Im Zusamaltheim im schwäbischen Landkreis Dillingen an der Donau stellte das Unwetter eine Party-Gemeinschaft vor Herausforderungen:Ein Sturm deckte die Plane für ein am Wochenende aufgebautes Zelt ab,wie ein Polizeisprecher sagte. Dabei sei ein hoher Schaden entstanden,der jedoch zunächst nicht beziffert werden konnte.
Dächer von Wohnhäusern abgedeckt,hunderte Blitze
Im direkt an Bayern grenzenden Ulm beschädigte das Unwetter mehrere Häuser. Im Stadtteil Donaustetten seien die Dächer mehrerer Reihenhäuser abgedeckt worden,sodass sie nicht mehr bewohnbar sind,sagte ein Feuerwehrsprecher. Verletzte gebe es nicht. Die Feuerwehr gehe von einer „kleinen Windhose“ aus,die durch zwei bis drei Straßenzüge gezogen sei. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prüft,ob es sich um einen Tornado handelte.
Nach Angaben des Informationsdienstes Aldis/Blids war der Mittwoch zudem der bisher blitzreichste Tag des Jahres mit 1681 Erdblitzen. Verglichen mit den Vorjahren ist dies ein hoher,aber nicht extremer Wert. Blitze in den Wolken wurden dabei nicht gezählt. Mehrfache Entladungen innerhalb eines Blitzes - Beobachter nehmen dies als Flackern wahr - zählen nur als ein Blitz.
Wetter bleibt regnerisch,vereinzelt Gewitter möglich
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für Mittwoch vor schwersten Unwettern mit extrem großem Hagel sowie Orkanböen in Bayern gewarnt. Auch in den kommenden Tagen bleibt der Regenschirm wohl ein ständiger Begleiter:Im Laufe des Donnerstags werden im Nordwesten einzelne Schauer und Gewitter erwartet. Im Südosten bleibt es bis zum Abend verbreitet regnerisch. Die Temperaturen erreichen 17 bis 22 Grad. Zudem weht ein mäßiger,in Teilen Frankens und Schwabens auch stark böiger Südwestwind.